Weichnachtsbeleuchtung

Christmas in Vienna through the ages

Die Sitten rund um Weihnachten waren nicht immer gleich mit denen, so wir sie heute kennen. Dass es zu den Weihnachtstagen nicht immer besinnlich und ruhig zuging, darüber erzählen viele Schilderungen aus dem barocken Wien.

Barockes Wien

Die längste Zeit stand die Christmette im Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Rund um die Mette bildeten sich verschiedene volkstümliche Unterhaltungen.  Es  wurden aufwändige Krippen in Kirchen aufgestellt, diese hatten oft eindrucksvolle Ausmaße und waren mit mechanischen Spielereien versehen. Auch die Christmette selbst konnte laut und unterhaltsam sein, da populäre Opern musikalisch eingebaut wurden und man so mit Erfolg versuchte, die Bevölkerung in die Kirchen zu locken.

Erste Christkindlmärkte

Seit dem 18. Jahrhundert wurde es auch üblich, dass rund um die Kirchen in Ständen Krippenfiguren und Christkindln, Äpfel und Nüsse, aber auch  Kinderspielzeug angeboten wurde. Die ersten Christkindlmärkte waren geboren. Die erste Erwähnung in Wien eines “Nikolaus-, Weihnachts- und Krippenmarkt” geht auf die Freyung im Jahre 1722 zurück.

Heutzutage ist das wichtigste Symbol des Heiligen Abend ein festlich geschmückter Christbaum. Dieser Brauch geht in die Biedermeierzeit zurück, wo in Wien der erste Christbaum aufgetaucht ist. Dass sich diese Tradition im Bereich der Habsburgermonarchie verfestig hat, ist auch den Habsburgern zu verdanken.

Biedermeierzeit

Im Jahre 1814 ist in Berichten der Metternich’schen Staatspolizei erstmals von einem Christbaumfest im Salon der jüdischen Bankiersfamilie Arnstein zu lesen, an dem die Anwesenden reichlich mit Geschenken bedacht wurden, was damals in Wien am Heiligen Abend unüblich war. Die Frau des Hauses, Fanny von Arnstein, stammte aus Berlin und brachte diesen Brauch aus ihrer Heimat mit.

Der Christbaum

Seinen schnellen Triumphzug in die Wohnzimmer des Bürgertums begann der Christbaum jedoch im Umfeld des Wiener Hofes. Die aus einer helvetisch-protestantischen Familie stammende Gattin Erzherzog Karls, Henriette von Nassau-Weilburg, brachte diesen norddeutschen Brauch an den Wiener Hof. Zu Weihnachten des Jahres 1816 erstrahlte im Hause Habsburg erstmals ein Christbaum. An dieser Weihnachtsfeier nahm auch Kaiser Franz I. teil, der vom Zauber des Christbaumes derart beeindruckt war, dass er den Auftrag gab, in Zukunft auch in der Hofburg einen Christbaum aufzustellen. In der Folge wurde es auch in katholischen Haushalten üblich, das Weihnachtsfest unter dem Christbaum zu begehen: war es 1821 laut Berichten noch nahezu unmöglich in Wien einen Christbaum zu bekommen, so gab es ab 1829 bereits Christbaumverkäufer beim Schottentor, und 1851 soll der Platz Am Hof in der Vorweihnachtszeit bereits einem Wald geglichen haben.

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